Städte werden immer digitaler und vernetzter. Werden sie damit auch nachhaltiger? Wenn alles mit allem vernetzt ist, kann z.B. der Verkehr besser geplant werden. Energie könnte besser genutzt werden. Und es gibt noch viele gute Ideen mehr, wie Städte mit Apps, Vernetzung und Digitalisierung grüner werden können. Oder ist es nicht so einfach? Droht Überwachung, wird durch die Digitalisierung wiederum viel Energie benötigt und werden wichtige Aufgaben dann von Maschinen übernommen?
Im Berliner Herbstcamp drehte sich alles um die Frage, wie die die digitale Zukunftsstadt wirklich grün wird. Auch überlegten sie sich als zukünftige Bewohner*innen sich ihr Leben in einer digital vernetzten Stadt vorstellen.
Eröffnet wurde das Camp mit einer Führung durch die Smart City Peruna, in der das Leben in allen Bereichen digitalisiert und vernetzt ist. Doch mitten in der Führung geschah der Supergau – das Stromnetz fiel aus, die Infrastruktur lag flach und alle Daten waren gelöscht!
Jetzt lag es an den Jugendlichen die Stadt der Zukunft neu zu errichten – es gab die Möglichkeit, noch einmal zu überdenken, was aus der digitalen Welt praktischen Nutzen für die Menschen hat, was zu einer klimagerechteren Stadt beiträgt und wie in Zukunft gelebt und gearbeitet werden soll.
In den Werkstätten des wannseeFORUMs arbeiteten 24 Jugendliche in einer Film-, einer Theater-und einer Comic- und Bauwerkstatt zur Smart City, zum Klima- und Umweltschutz und dem Greening der Berufe.
Es wurde gefilmt, geschraubt, gebastelt und konzipiert. Input aus der Praxis gab es diesmal wieder durch spannende Erkundungen und Praxis Workshops: es gab eine Führung durch das Effizienhaus Plus. Das Gebäude steht in Berlin Mitte und dort erfuhren wir, dass es deutlich mehr Energie bereitstellt, als für den Gebäudebetrieb benötigt wird. Weiter ging es zur TU Berlin. Dort gab es zwei parallelen Workshops bei „Dein labor“. Ein Teil der Gruppe versuchte sich im Programmieren und erweckte einen Roboter zum Leben, der mit jeder Programmierzeile dazu lernte. Die andere Hälfte der Jugendlichen baute ein selbstfahrendes Auto und jagte es über die Flure der Technischen Universität.
In den Impulsblitzlichten versetzten die Jugendlichen sich wieder in verschiedene Berufe. Auch das Greening der Berufe Spiel, wo es darum geht auf die schnell viele Greening Ideen für einzelne Berufe zu entwickeln hat wieder allen viel Spaß gemacht und für schmunzeln gesorgt.
Nach kreativen, produktiven und lehrreichen Tagen in den Werkstätten und langen Nächten am Lagerfeuer, mit gruseligen Kostümen auf der Halloweenparty und ausgelassener Schunkellaune am Karaoke-Abend stand schließlich die Präsentation vor der Tür:
Die zahlreichen Gäste sahen ein Theaterstück, in dem eine Familie nach Jahren auf dem Land zurück nach Peruna kehrt und auf die neue, grüne und digitale Stadt trifft, verschiedenste Gebäude, Quartiere und sogar E-Autos aus der Bauwerkstatt und zwei Videos aus der Filmwerkstatt: Einmal eine virtuelle Reise nach Deutschland und einmal eine Überwachungsdystopie in der digitalisierten Zukunft, die auf Missstände und Probleme mit moderner Technik hinweist.
Am Ende also eine sehr produktive Woche, in der viele Eindrücke für die Zukunftsstadt gesammelt wurden, die spielerisch die Themen künftige Arbeit und Leben reflektierten.